28. November 2013

Agitprop

Gestern berichtete die OZ über einen der vielen Rekorde, den das Armenhaus Deutschlands, M-V, hält:
Arme sterben elf Jahre früher als Reiche
Datenreport 2013: In Mecklenburg-Vorpommern ist die Lebenserwartung bundesweit am geringsten.
Darin steht:
... Laut Datenreport gehen in Deutschland zurzeit 41,5 Millionen Menschen einer Beschäftigung nach – so viele wie nie zuvor. Gleichzeitig arbeitet heute jeder etwa 150 Stunden im Jahr weniger als 1990. Was dazu führt, dass trotz des Jobwunders der vergangenen Jahre der Wohlstand abnimmt. ...
Offenbar geht der Autor davon aus, es habe tatsächlich ein Jobwunder stattgefunden, erklärt aber nicht, was er oder sonstwer unter dem Begriff versteht. Er plappert reine Propaganda nach, regierungsergebenes Gewäsch, typisch für die selbsternannte kritische Hochwertzeitung, die auch noch vorgibt, über den Tellerrand zu schauen (, ob dort etwas zum Kopieren zu finden ist).

Es gibt kein Wunder auf dem Arbeitsmarkt und schon gar nicht in M-V. Das ergibt sich schon aus diesem Satz:
MV liegt in weiteren Negativ-Rankings vorn. Der Brutto-Stundenlohn ist mit 14,78 Euro am geringsten
Da werden viele Beschäftigte, z.B. im Gastgewerbe, aber staunen, wie hoch die Löhne in M-V sind, falls sie denn das Blättle lesen. Diese Leute werden mit sechs Euro pro Stunde abgespeist und sitzen im Winter zu Hause, wenn sie nicht in Österreich oder der Schweiz Geld verdienen.
Ein Wunder ist, dass sich die Masse diese Hungerlöhne gefallen lässt, wie alle Steuerzahler, die solche Unternehmer subventionieren, weil deren Beschäftigte aufstocken müssen.

Dem Autor ist völlig entgangen, wie die hohe Beschäftigungsrate zustande gekommen ist: Armutslöhne, Aufstocker, Teilzeitarbeiter, Wanderarbeiter. Ich habe (gefühlt) endlos dazu eingetragen. OZ-Redakteure sind übrigens auch nicht imstande mitzubekommen, wie die Arbeitslosenzahlen schöngerechnet werden - morgen werden sie wie gewohnt das arbeitsamtliche Gequake nachgeplapperen, und Sie werden als Leser für den Quatsch bezahlen.

Dem Autor ist sogar entgangen, dass 1956 in der BR Deutschland ein Film aufgeführt wurde, mit dem Titel: Weil du arm bist, mußt du früher sterben, woran sich sehr einfach erklären ließe, dass sich seit mindestens 57 Jahren in D. nichts geändert hat.

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