15. August 2013

Bereits bewiesen: VerBLÖDung ist der falsche Weg

Ein Leser hatte die Nase voll vom sommerlöchrigen und zugleich spekulativen Klatsch und Tratsch um einen Miniminister und schrieb einen Leserbrief:
Das nervt – gibt es nichts Wichtigeres als Backhaus?
Nochmals zum Fall Backhaus: Seit nunmehr zehn Tagen veröffentlichte die OZ in acht ihrer Ausgaben insgesamt 14 Beiträge zu einer verhältnismäßig belanglosen Angelegenheit, vorwiegend Vermutungen und Spekulationen. Nicht weniger als 16 Mal durften die Leser das Bild des Ministers bestaunen. Gab es sonst nichts Wichtigeres zu berichten? Mir geht das mit der Zeit total auf die Nerven. Ich erwarte von meiner Zeitung Informationen über wirklich wichtige Sachverhalte und nicht Kampagnen mit dem Ziel, Politiker unmöglich zu machen. Darum lautet meine Bitte: Über diesen Fall erst wieder berichten, wenn wirklich nennenswerte Ergebnisse vorliegen.
Matthias Burkhardt, Börgerende
Der Mann hat Recht, mit einer Ausnahme, das Blättle ist nicht seine Zeitung. Doch die Redaktion, die unfehlbare, weil hochwertig und Sternstunden am laufenden Band produzierend, ließ sich so etwas nicht gefallen und antwortete öffentlich:
Anmerkung der Redaktion: Natürlich gibt es wichtigere Themen als den Fall Backhaus, wie gestern auch auf etlichen Seiten der OZ nachzulesen war. Andererseits belegen nicht nur zahlreiche Leser-Zuschriften das unvermindert große Interesse an der umstrittenenen Affäre. 
Wie zahlreich die Zuschriften waren, teilt das Blättle nicht mit; und natürlich weiß niemand, wie viele OZ-Käufer seit fast zwei Wochen diesen nutzlosen, Lebenszeit raubenden Tratsch geduldig ertragen. Die OZ weiß es natürlich besser. Jetzt wirds tückisch:
Auch Polizei, Staatsanwaltschaft, Anwälte beider Seiten und die Betroffenen selbst haben die Medien auf dem Laufenden gehalten. 
Natürlich musste dieser ganze undurchsichtige und zutiefst langweilige und nutzlose Quatsch ins Blatt - natürlich, das Sommerloch ist tief und konnte tagelang anstrengungsfrei befüllt werden, denn es passierte genau das, was die Hochwertredakteure so sehr lieben und woran sie sich seit fast 20 Jahren gewöhnt haben: Der Informationsmüll kam von ganz allein. Passiert das nicht, haben Ereignisse nur eine geringe Chance, im Blättle wiedergegeben zu werden.

Und jetzt der Höhepunkt der redaktionellen Begründung:
Nicht zuletzt ist einer der Beteiligten ein mit Steuergeldern gut bezahlter Landesminister, von dem erwartet wird, dass er sich seiner Vorbildfunktion bewusst ist.
1. ist der Minister nicht im Dienst gewesen und es spielt deshalb keine Rolle, ob er gut oder schlecht bezahlt wird.
2. ist es kindisch, einem Minister zu unterstellen, er müsse Vorbild sein. Kein Minister und kein Politiker kann ein Vorbild sein, es sei denn, darin, das Volk möglichst zu verblöden an der Nase herumzuführen.

Es ist ganz einfach: Die OZ versucht krampfhaft, BLÖDzeitung zu spielen und vergisst dabei, dass auch die BLÖD Jahr für Jahr weniger Zeitungen verscheuert, die VerBLÖDung also der falsche Weg aus der wirtschaftlichen Misere ist.

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