30. November 2011

Was Sie nichts anzugehen hat

Wissen Sie aus der OZ, dass sich die Sanitäter, die während des vorigen Castor-Transportes eingesetzt waren, öffentlich beschwert haben? Nein? Kein Wunder, denn sie beschwerten sich über gewalttätige Polizisten:
... In der abschließenden Preesseerklärung des Sanitäter-Teams wurde darauf hingewiesen, dass sie trotz vorheriger Absprachen mit der Polizei mehrfach an ihrer Arbeit gehindert und vereinzelt auch angegriffen und mit dem so gennannten Pfefferspray oder Schlagstöcken verletzt wurden. Zum Vorfall nach Durchfahrt des Transports heißt es: "Die Sani-Station in Laase wurde von der Polizei regelrecht überrannt. Hierbei wurden Sanis bedroht, geschlagen und beleidigt."

Den Gesamteinsatz bilanzierend schreiben die Sanitäter weiter:

Insgesamt haben unsere Erste-Hilfe-Teams 355 Personen, die durch die Polizei verletzt wurden, behandelt, davon 5 Schwerverletzte (Kopfverletzungen durch Schlagstockeinsatz, ein Verdacht auf eine Wirbelfraktur). Ein Drittel der Verletzungen sind auf den Einsatz von OC-Kampfstoff/Pfefferspray zurückzuführen, der andere Teil hauptsächlich auf Schlagstockeinsatz. Eine Person wurde von einem Polizeipferd überrannt. Einer Person wurde ein Zahn ausgeschlagen.

Die Sanitäter weisen nebenbei daraufhin, dass sie auch zehn Polizisten behandelt haben, die entweder selbst Pfefferspray abbekommen hatten oder an Erschöpfungszuständen litten.

Die Anzahl der verletzten Demonstranten sei erschreckend hoch gewesen und liege sicherlich über den genannten 355. Abschließend heißt es:

Wir verurteilen den massenhaften Einsatz von OC-Spray, Schlagstöcken und Pferden. Die von uns beobachteten Situationen wären ohne den Einsatz dieser Hilfsmittel - und damit, ohne eine derart hohe Zahl von Verletzten - lösbar gewesen. Angriffe auf gekennzeichnete ErsthelferInnen sind nicht zu rechtfertigen. Die Menschen, welche sich hier unter hohem Einsatz an Zeit, Geld und Gesundheit am Castor-Widerstand beteiligen, nehmen die Aufgabe ernst, sich als Korrektiv unserer Gesellschaft gegen eine völlig verfehlten Atom- und Endlagerpolitik einzusetzen und dürfen durch polizeiliche Maßnahmen nicht zu Schaden kommen.

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