24. November 2009

Was wirklich passiert in D

Wenn es darum geht, wiederholt Gerüchte zu verkaufen, ist die OZ dabei. Wenn sich irgendein Star eine andere Frisur zulegt, steht es in der OZ. Für andere Personalien verschwendet die OZ weniger Platz oder gar keinen.
Heute nun eine Meldung, mit der OZ-Leser wenig anfangen können, obwohl der eine oder andere hin und wieder Sendungen des ZDF anschauen:
Juristen gegen Einmischung der Politik im Fall Brender
Führende deutsche Staatsrechtler haben am Wochenende gegen die Einmischung der Politik bei der Besetzung des ZDF-Chefredakteurspostens protestiert. In einem Offenen Brief, der in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" veröffentlicht wurde, wandten sich 35 Juristen gegen den "offenkundigen Versuch, einen unabhängigen Journalisten zu verdrängen und den Einfluss der Parteipolitik zu stärken". Am kommenden Freitag will das Gremium in Berlin über eine Vertragsverlängerung des bisherigen Chefredakteurs, Nikolaus Brender (60), entscheiden.
Das wars.
Hintergrund finden Sie kostenlos hier und einen Kommentar hier (der erklärt, warum die OZ sich so kurz fasst in der Angelegenheit):

Systemstörfall Brender

Das Problem mit Nikolaus Brender ist nicht, dass er links ist oder rechts oder gar nichts. Das wäre in den von Parteien beherrschten öffentlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten kein Problem. Das kriegt man mit dem Proporz irgendwie hin. Der ZDF-Chefredakteur ist etwas viel Schlimmeres: er ist ein unabhängiger Kopf, ein richtiger Journalist, der sich von niemandem etwas sagen lassen will, schon gar nicht von Parteien.

So ein Querkopf passt wirklich nicht ins System, so einer war nicht vorgesehen in einer Welt, in der Politiker die Gremien beherrschen und ehemalige Parteisprecher und journalistische Liebediener jahrzehntelang mit attraktiven Posten belohnt wurden. ...

Hier noch eine andere Personalie. Beschrieben wird, wie Steuerfahnder verjagt werden, weil sie zu emsig fahndeten und dabei möglicherweise Leuten auf die Spur kamen, denen sie nicht auf die Spur kommen sollten. Ein Stück aus der Bananenrepublik Deutschland:

Dies ist die Geschichte des Steuerfahnders Marco Wehner, der mit einem falschen ärztlichen Gutachten aus dem Dienst des Landes Hessen entfernt wurde. Der offiziell als Querulant und Irrer gelten sollte - bis kürzlich ein Gericht urteilte, dass der Psychiater in seinen Gutachten für das Land nicht die Wahrheit geschrieben hatte - genauso wenig wie über die anderen geschassten Steuerfahnder.

Wie kam es dazu? Was treibt die Finanzverwaltung zu solchen Aktionen, wegen denen jetzt die Staatsanwaltschaft ermittelt, die Opposition rumort, die Medien nachfragen? ...

Nachtrag:

Hier können Sie einen Appell gegen die Absetzung Brenders an Koch und den ZDF-Verwaltungsrat unterzeichnen.

1 Kommentar:

  1. Anonym24.11.09

    Diese ekelhaften Machenschaften gegen die Steuerfahnder erinnern mich an einige Berichte der damaligen Sowjetunion.
    Wurden da nicht auch einige Widerständler für psychisch krank erklärt?

    Wehe wehe, jemand kommt den Gaunern aus der Politik auf die Schliche, dem kann nur noch Angst und Bange werden. Bei Politikern müssen sehr viele Fehler gemacht werden.

    Interessante Artikel, die verlinkt wurden.
    Mir kommt das kalte Gruseln.

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