27. November 2008

Was für die OZ Langweiler sind

Ich werde zur Zeit mit Informationen zum Kohlekraftwerk u.a. Angelegenheiten eingedeckt, das ist eine wahre Pracht, eine Pracht, die auch die OZ erhielt.

Hier etwas, worüber ich in der OZ nur ein paar Wörter fand. Ich kopiere daraus, damit Sie sehen, mit welch gravierenden Fehlleistungen die Dong-Gutachter aufwarteten.

Eine Auswahl:

Strömungsannahmen fehlerhaft

Der Koserower Kapitän Werner Schultz wies am 13. Erörterungstag nach, dass die Berechnungen von DONG energy zu den Strömungsverhältnissen im Auslaufkanal unzureichend sind.
Er konnte belegen, dass die Strömungsgeschwindigkeit des Kühlwassers von der Anzahl der ein- und auslaufenden Frachtschiffe abhängig ist und die DONG-Gutachter diesen Zusammenhang bei ihren Berechnungen nicht berücksichtigt hatten.
Anders als bisher dargelegt, gelangt das um zwei Kelvin erwärmte Kühlwasser schneller in den Greifswalder Bodden. Schultz beantragte daher ein Gutachten eines anerkannten Strömungssachverständigen.

Gutachten zu radioaktiven Gefährdungen unzulänglich

Die radioaktive Belastung durch den Betrieb des Steinkohlekraftwerkes muss neu begutachtet und die radioaktive Vorbelastung im Umkreis von 50 km ermittelt werden. Dies war eine der Forderungen der Putbusser Ärztin und Referentin für Strahlenschutz Katja Grossmann. Sie wies nach, dass das DONG-Gutachten von zu niedrigen Basisdaten ausgeht und diese auch nicht nachvollziehbar hergeleitet wurden. Die maximalen Werte der betrachteten Nuklide sind zudem zu gering angesetzt. Die DONG-Gutachter setzten außerdem die spezifische Aktivität der Steinkohle mit der von Kohlestaub gleich. Letztere ist aber ungleich höher und mit dem Faktor 260 zu bewerten.

Schon heute ist die radioaktive Belastung am Standort Lubmin größer als die natürliche Umweltradioaktivität. Durch den Betrieb des Steinkohlekraftwerkes würde sich die Radioaktivität, die in diesem Dimensionen zu Mutationen und Krebserkrankungen führen kann, noch weiter erhöhen. DONG musste eingestehen, dass es die radiologische Wirkung durch den Betrieb des Steinkohlekraftwerkes nicht berücksichtigt hat. Ein neues Gutachten, welches insbesondere auch die gesundheitlichen Risiken bewertet, muss nun erstellt werden.

Meteorologisches Gutachten muss nachgebessert werden

In seinem Gutachten über die statistischen Windverhältnisse wertete der Deutsche Wetterdienst die Daten der Messtationen Putbus, Greifswald und Ueckermünde aus. Konkrete Angaben zu den statistischen Lubminer Werten konnten nicht vorgelegt werden. Insoweit musste dessen Vertreter einräumen, dass Aussagen über die Fehlerquote nicht getroffen werden können. Für die Genehmigungsbehörde gab es hier weiteren Klärungsbedarf und sie wird weitere Berechnungen einfordern.

Größere Auswirkungen auf Tourismus wahrscheinlich

Kommt das Steinkohlekraftwerk, gehen die Touristenzahlen in Lubmin und Thiessow um 10 Prozent zurück. Zu diesem Ergebnis kommt das von DONG finanzierte Tourismus-Gutachten. Wie die Gutachter zu diesem Ergebnis kamen, ist nicht ersichtlich. Sollte es durch den Betrieb des Steinkohlekraftwerkes zu einer häufigeren Blaualgenblüte oder einem vermehrten Auftreten von Vibrio vulnificus kommen, dürfte der Rückgang deutlicher ausfallen.
Das Gutachten weist diverse Mängel auf. Teilweise wurden Befragungen aus den sechziger und siebziger Jahren der 1990iger Jahre, als ein anderes Umweltbewusstsein herrschte, verwandt und das Kohlekraftwerk mit Windkraftanlagen verglichen. Rechtsanwalt Kremer wies auf Urlauberbefragungen hin, in denen 80 Prozent der Befragten ihren Urlaub nicht in der Nähe von Kraftwerken planten.

All das fand die OZ nicht berichtenswert. Lassen Sie sich Ihr Frühstücksbrötchen dennoch schmecken.

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