4. Juli 2008

Schönschrift des Tages: G 8 in Japan

Die OZ berichtete über den G 8-Gipfel in Japan. Der Text beginnt mit diesem Quatsch:
G8 – neuer Anlauf für den Klimaschutz
Am Montag ist wieder Gipfel-Zeit. Die G8 tagen in Japan. Nach Heiligendamm sind weitere Fortschritte beim Klimaschutz eher ungewiss.

Berlin (OZ) Der G8-Gipfel vor einem Jahr in Heiligendamm gilt als großer Schritt nach vorn im internationalen Klimaschutz. Unter deutscher Präsidentschaft bekannten am mecklenburgischen Ostseestrand die Staats- und Regierungschefs der acht Industriestaaten, eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes bis 2050 um mindestens 50 Prozent „ernsthaft in Betracht zu ziehen“. ...
Wenn etwas in Betracht gezogen werden soll, heißt das? Gar nichts! Wenn Autor Petersen das als Erfolg darstellt, weiß er nicht, was Erfolg ist.
Da kein Erfolg erzielt wurde, können auch keine Fortschritte (Wie viele? Einer reichte, Herr Petersen.) folgen.

Attac existiert für die OZ nicht, ist aber dennoch vorhanden. Hier eine Stellungnahme zu dem Fortschrittsgewäsch:

"Diese Aussage ist ein Witz und zeigt die für G8-Gipfel typische Heuchelei: In Heiligendamm wurde bekanntermaßen überhaupt kein Klimaschutzziel vereinbart - es gibt also nichts, hinter das die G8 in Japan zurückfallen könnten", sagte Chris Methmann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. ...

"Jenseits der schönen Worte ist die Klimapolitik der G8 in erster Linie eine aggressive Effizienz-, Wettbewerbs- und Energiesicherheitspolitik im Interesse der Industriestaaten", ergänzte Alexis Passadakis, ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis. So haben die G8-Finanzminister bei ihrem Treffen am 14. Juni dazu aufgerufen, die Investitionen in die Ölförderung massiv auszuweiten. Alexis Passadakis: "Über eine mehr oder weniger starke CO2-Reduktion soll lediglich die Abhängigkeit von knappen fossilen Rohstoffen gemindert werden." Ein echte Klimaschutzpolitik, die verhindere, dass in fossilen Rohstoffen gebundenes CO2 weiterhin in die Atmosphäre gelange, sei bei einer Ausweitung der Ölförderung obsolet.

Falls Herr Petersen Rückfragen haben sollte, hier eine kleine Hilfe:

Chris Methmann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0163-260 5153

Eines hat Schönschreiber Petersen verdrängt oder findet es aus schönschreiberischen Gründen für nicht mitteilenswert: Auch in Japan werden G 8-Gegner eingeschüchtert, wie es in Heiligendamm versucht wurde und woran sich die OZ beteiligte. Dennoch gibt es großen Widerstand gegen die G 8-ler, wie jeder, auch Herr Petersen, z.B. in der Tagesschau oder im Internet erfahren kann - und natürlich zahlende OZ-Leser erfahren, die sich wundern dürften, warum ihnen das vorenthalten wird.

Wollen Sie einen guten aber auch langen Text zum G 8-Theater lesen? Hier ist einer.

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